FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Morphosys haben am Freitag die zuletzt sehr starken Kursschwankungen fortgesetzt. Nachdem die Papiere in den ersten drei Börsentagen der Woche in der Spitze um fast 37 Prozent auf 42 Euro nach oben geschnellt waren, sind sie seitdem um mehr als 20 Prozent abgesackt. An diesem Freitag betrug der Verlust zuletzt mehr als 12 Prozent auf 33,15 Euro.
Im Handel wird darauf verwiesen, dass bekannte Leerverkäufer im neuen Jahr ihre Wetten auf fallende Notierungen deutlich aufgestockt haben. Dies könnte die erheblichen Schwankungen von Morphosys teilweise erklären. Nach Daten des Bundesanzeigers haben die Short-Seller Cube Research & Technologies und Citadel ihre Leerverkaufspositionen seit Jahresbeginn in etwa verdoppelt. Auch Marshall Wace erhöhte demnach seine Wette auf Kursverluste in den vergangenen Tagen.
Spekuliert wird am Markt schon seit Wochen um mögliche positive Nachrichten zu dem Medikament Pelabresib. Diesen Spekulationen stehen immer wieder Gewinnmitnahmen entgegen, nach den zuletzt hohen Kursgewinnen. Im November waren die Aktien im Zusammenhang mit nur bedingt überzeugenden neuen Studiendaten zu dem Krebsmedikament eingebrochen. Anschließend hatte sich der Kurs jedoch binnen zwei Monaten nahezu verdreifacht.
In der vergangenen Woche waren Top-Manager von Morphosys auf einer Konferenz der Investmentbank JPMorgan zum Thema Gesundheit aufgetreten. Laut JPMorgan-Analyst James Gordon hatten sie sich dort zuversichtlich zu einer Zulassung von Pelabresib gegen Knochenmarkkrebs geäußert. Den Angaben zufolge rechnet Morphosys zur Jahresmitte mit einem Antrag auf Zulassung bei der US-Gesundheitsbehörde und Mitte 2025 mit grünem Licht von dieser.
Die heftigen Schwankungen der Aktien spiegeln sich auch in der technischen Kennziffer der Volatilität nieder. Dieser Indikator für die Schwankungsneigung einer Aktie basiert auf den Prämien, die im Aktienoptionshandel gezahlt werden. Im SDax der kleineren Börsentitel sind Morphosys mit einer Volatilität auf Jahressicht von fast 74 Prozent unangefochtener Spitzenreiter. Zum Vergleich: Die Volatilität des SDax beträgt knapp 17 Prozent./bek/tav/tih