Laut Dudenhöffer entwickeln die Tech-Konzerne mit den Autobauern Fahrzeuge und liefern etwa die Software, die in den sogenannten intelligenten Autos maßgeblich ist. Als Beispiele führte er die Limousine SU7 von Xiaomi und die E-Auto-Marke Avatr an, die Huawei mit dem Batteriehersteller CATL und anderen Firmen aufbaute. "Der SU7 wird nicht von Xiaomi selbst produziert, sondern vom chinesischen Autobauer BAIC montiert", schrieb Dudenhöffer. Huawei liefere sein Betriebssystem Harmony und damit zum Beispiel die Sprachsteuerung in den Avatr-Autos.
"Mit dem Xiaomi SU7 heißt es „warm anziehen“ für Porsche & Co. Die deutschen Autobauer tun sich mit dem Markt China bei den neuen Antrieben schwer. Und die neuen Antriebe werden schon 2025 gut 40% des China-Marktes stellen, mit schnell steigender Tendenz. Xiaomi und Huawei gehen mit sehr großen Budgets und mit wegweisenden Innovationen in den Automarkt und werden wichtige Stellungen – zunächst in China einnehmen", ergänzt Auto-Experte Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Der Autoexperte rechnet mit einer Art Umkehr der Rollen in der Autobranche. Ein Großteil der heutigen Autokonzerne baue die Autos nur noch zusammen und werde Zulieferer für die Tech-Giganten, erklärte er. Diese wiederum lieferten das Ökosystem und die Intelligenz für das Auto. "Blech biegen wird langweilig", schrieb Dudenhöffer.
"Es ist der größte Umbruch der Branche seit Henry Ford. New Manufacturing, Batterien und Elektroantriebe, das intelligente Auto und Smart Cockpit sind wahre Revolutionen und chinesische Unternehmen rollen diese Innovationen groß-skaliert aus.
Nach der Zeit der US-Konzerne, nach den Japanern laufen wir in eine neue Geschichte der Autoindustrie – China und seine Unternehmen bilden deren Mittelpunkt", so Dudenhöffer.