In der dynamischen Welt der Autoindustrie zeichnet sich möglicherweise eine bedeutende Veränderung in der Struktur des Joint Ventures zwischen Brilliance China Automotive und dem deutschen Automobilhersteller BMW ab. Dennoch zeigen sich die Anleger zum Wochenstart von den Insider-News unbeeindruckt.
Nach Informationen der US-Nachrichtenagentur Bloomberg, die in einem Bericht nicht näher genannte Quellen zitiert, erwägt die Holdinggesellschaft von Brilliance China einen Verkauf seines Anteils am Joint-Venture mit BMW. Dieses Unternehmen, bekannt unter dem Namen BBA (BMW Brilliance Automotive), ist ein zentraler Akteur in der Produktion von BMW-Fahrzeugen in China.
Das BBA-Joint-Venture betreibt mehrere Produktionsstätten in Shenyang und ist verantwortlich für die Herstellung von 830.000 BMW-Autos jährlich, die sich über sieben verschiedene Modellreihen erstrecken. Mit etwa 26.000 Mitarbeitern stellt das Unternehmen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Region dar.
Finanzprobleme drängen China-Partner zum Verkauf
Hintergrund dieser Entwicklungen sind finanzielle Probleme bei der Brilliance Auto Group Holdings, der Muttergesellschaft von Brilliance China. Diese Schwierigkeiten wurden im Jahr 2020 besonders deutlich, als das Unternehmen öffentlich zugab, die eigenen Schulden nicht bedienen zu können. Darüber hinaus wurde die Firmengruppe aufgrund von Unregelmäßigkeiten in ihrer Rechnungslegung zu Geldstrafen herangezogen.
VW-Partner im Rennen
Erste Gespräche mit potenziellen Käufern wurden bereits geführt, wobei der VW-Partner FAW als möglicher Interessent genannt wird. Trotz solcher Vorgespräche bleibt ein Verkauf zu diesem Zeitpunkt jedoch unsicher. Die Lage wird weiter dadurch verkompliziert, dass BMW seit fast zwei Jahren 75 Prozent an BBA hält und somit die dominierende Rolle im Joint Venture einnimmt, während Brilliance China die verbleibenden 25 Prozent besitzt.
Konzerne hüllen sich in Schweigen
Zu den Berichten über einen möglichen Anteilsverkauf haben sich weder Sprecher von Brilliance China noch von FAW geäußert. Ebenso hat BMW bisher von einer Stellungnahme abgesehen, was zu einer Atmosphäre der Unsicherheit und Spekulation beiträgt.
Das macht die BMW-Aktie
Trotz der Unsicherheit über das Joint-Venture mit Brilliance China geht es für die BMW-Aktie am Montagmorgen leicht nach unten. Damit scheinen sich Anleger auf die jüngsten Margen-Berichte des Münchner Autobauers zu fokussieren (mit Material von dpa-AFX).