MAINZ (dpa-AFX) - Umweltministerin Katrin Eder warnt vor den Gefahren der Afrikanischen Schweinepest. "Jede und jeder kann dazu beitragen, ein Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern", betonte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in Mainz. Die Tierseuche sei für Menschen ungefährlich, allerdings für Haus- und Wildschweine hoch ansteckend und meist tödlich.
Werde der Erreger eingeschleppt, verursache das hohe ökonomische Schäden in der Landwirtschaft und bringe ein großes Leiden für die Tiere mit sich. Für das Ausbreiten der Krankheit sei vor allem der Mensch verantwortlich. "Deshalb appelliere ich, Speisereste nicht in der Landschaft und nur in Abfallbehältnissen mit Deckel zu entsorgen, damit Wildschweine diese nicht fressen können", betonte die Ministerin.
Vor allem in Osteuropa und Italien grassiert nach ihren Angaben derzeit die Afrikanische Schweinepest. Durch das erhöhte Reiseaufkommen könne die Gefahr einer Einschleppung des Erregers steigen. Die Tierseuche könne durch infizierte Wurst- und Fleischreste, mitgebrachte Souvenirs oder Jagdtrophäen in die heimischen Schweinehaltungen und Wildschweinpopulationen eingeschleppt werden.
Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest sei extrem widerstandsfähig. Er sei sowohl in rohem Fleisch als auch in gepökelten oder geräucherten Fleischwaren wie Schinken und Salami über mehrere Wochen und Monate überlebensfähig. In tiefgefrorenem Fleisch könne der Erreger sogar jahrelang überleben.
Das Umweltministerium in Rheinland-Pfalz warnt nach Angaben von Eder daher erneut davor, Lebensmittel aus Regionen mitzubringen, in denen die Afrikanische Schweinepest vorkommt. Das seien etwa große Gebiete in Polen und Rumänien, aber auch in Kroatien, Italien, Griechenland und Ungarn.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Virusinfektion, die Wild- und Hausschweine befällt und in der Regel innerhalb einer Woche zum Tod führt. Die Krankheit kann nicht auf den Menschen übertragen werden. In Deutschland war die Afrikanische Schweinepest erstmals im September 2020 bei einem toten Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen worden./glb/DP/mis