Der Evotec-Chef Dr. Werner Lanthaler hat die jüngste Kursschwäche genutzt, um seine Anteile an dem deutschen Biotechnologie-Unternehmen auszubauen. Nichtsdestotrotz verkennt der Markt die gute Nachricht am Freitag, die gleichzeitig einen Vertrauensbeweis darstellt, da die Evotec-Aktie am Nachmittag leicht im Minus notiert.
Konkret kaufte Dr. Lanthaler jüngst gut 15.000 Evotec-Aktien zu einem Durchschnittspreis von 16,89 Euro. Das Gesamtvolumen betrug laut offiziellen Angaben 253.488,25 Euro. Solch ein Verhalten wird von Börsianern häufig als Vertrauensbeweis in die eigene Firma angesehen. Der Kauf fand allerdings schon am 20. Oktober 2023 statt und die Transaktion wurde über die Handelsplattform XETRA abgewickelt.
Eventuelles Nachspiel
Das der jüngste Aktienkauf von Dr. Lanthaler erst am Freitag verkündet wurde, obwohl die Transaktion bereits im Oktober vollzogen wurde, könnte ein juristisches Nachspiel mit sich bringen. Grund: Der Kauf hätte der BaFin gemäß Art. 19 MAR, 6. Version IV.4, unverzüglich, jedoch spätestens am dritten Geschäftstag nach der Transaktion angezeigt werden müssen. Die nicht rechtzeitige Übermittlung stellt nach § 39 Abs. 2 Nr. 2d, Nr. 5b, Nr. 6 WpHG eine Ordnungswidrigkeit dar. Nach § 39 Absatz 4 WpHG kann die BaFin vorsätzliche Verstöße gegen wesentliche Publizitätspflichten – wie die Pflicht eines Inlandsemittenten zur Veröffentlichung von Insiderinformationen (Ad-hoc-Publizität) oder von Stimmrechtsüber- bzw. -unterschreitungen – mit einem Bußgeld von bis zu 1 Millionen Euro ahnden. Bei Leichtfertigkeit beträgt das maximale Bußgeld 500.000 Euro.
Das macht die Evotec-Aktie
Trotz des Kaufs von Dr. Lanthaler, der allgemeinhin als Vertrauensbeweis gesehen wird, lahmt die Aktie am Freitag und verliert rund zwei Prozent (mit Material von dpa-AFX).