Die Düsseldorfer MediaMarktSaturn-Holding Ceconomy hat am Montagmorgen Einblicke in die Bücher zum abgelaufenen Geschäftsjahr gewährt. Trotz einer Umsatzsteigerung hat der SDAX-Konzern rote Zahlen geschrieben. Der Markt straft das ab.
Im vergangenen Geschäftsjahr legte der Umsatz währungs- und portfoliobereinigt um 4,7 Prozent auf 22,2 Milliarden Euro zu. Der Online-Anteil am Gesamtumsatz sank dabei um 2,5 Prozentpunkte auf 22 Prozent, soll aber bis 2025/26 auf 30 Prozent steigen. Der stationäre Handel zeigte sich im vergangenen Geschäftsjahr robust und legte um 6,6 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro zu. Dank Kosteneinsparungen stieg das bereinigte EBIT von 208 Millionen auf 243 Millionen Euro.
Wegen einer Wertberichtigung auf die Beteiligung an dem französischen Konkurrenten Fnac Darty schrieb Ceconomy jedoch rote Zahlen, der Verlust beim berichteten EBIT betrug 21 Millionen Euro. Negativ wirkten sich auch der Verkauf des Schweden- und Portugal-Geschäfts sowie Restrukturierungskosten aus. Ceconomy hatte bereits Ende Oktober vorläufige Zahlen vorgelegt.
Der Elektronikhändler erwartet nun im neuen Geschäftsjahr weitere operative Verbesserungen. Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) währungs- und portfoliobereinigt leicht zulegen, teilte das Unternehmen am Montag bei der Vorlage seiner Jahresbilanz in Düsseldorf mit. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll sich deutlich verbessern. Dabei setzt der Betreiber der Elektronikmärkte MediaMarkt und Saturn auf die vorwiegend deutschsprachige Region DACH sowie West- und Südeuropa. Dabei seien die Aktionen rund um den Black Friday und die Vorweihnachtszeit sowohl in den Märkten als auch online „gut angenommen“ worden. Das erste Quartal mit seinem Weihnachtsgeschäft ist traditionell das Wichtigste im Geschäftsjahr von Ceconomy.
Erster Kommentar
Die Baader Bank hat Ceconomy nach endgültigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr auf „Reduce“ mit einem Kursziel von zwei Euro belassen. Die Resultate der MediaMarktSaturn-Mutter entsprächen den bereits bekannten Eckdaten und der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr sei erwartungsgemäß solide, schrieb Analyst Volker Bosse in einer am Montag vorliegenden Studie. Konkrete Aussagen zum laufenden ersten Quartal habe es nicht gegeben. Doch aus dem Jahresausblick lasse sich ablesen, dass die Entwicklung in den wichtigen Monaten November und Dezember bislang in Ordnung bis gut aussehe.
Das macht die Ceconomy-Aktie
Vermutlich aufgrund des gestiegenen Optimismus stieg das Papier vorbörslich zunächst um 0,75 Prozent. Wenige Minuten nach Handelsstart sackt Ceconomy jedoch um knapp fünf Prozent auf 2,16 Euro ab. Die Jahresperformance beträgt plus 15 Prozent (mit Material von dpa-AFX).