VW-Aktionäre hatten dieses Jahr einiges zu verkraften. Aktuell ist die Aktie historisch günstig. So sind die Schätzungen für das kommende Geschäftsjahr:
KGV
Die historische Bewertung der Volkswagen-Vorzugsaktie der letzten zehn Jahre liegt bei 8. Aktuell ist der deutsche Autohersteller mit einem 24er Gewinnmultiple von 4 bezahlt.
KUV
Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt mit unter 0,2 nicht nur unter dem Durchschnitt der Branche, sondern auch auf historisch niedrigem Niveau.
Umsatz
Dieses Jahr dürfte der DAX-Konzern auf knapp 13 Prozent mehr Umsatz kommen. Erwartet werden rund 314,8 Milliarden Euro Umsatz. Für das kommende Geschäftsjahr rechnen die Analysten mit 0,6 Prozent mehr Erlös.
Gewinn
Im Jahr 2023 dürfte laut Expertenschätzungen für die Aktionäre ein Gewinn von 30,78 Euro je Aktie übrig bleiben. Das wären gut zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Für das Jahr 2024 wird ein gleichstarker Gewinnrückgang erwartet.
Konsens
17 der 26 von Bloomberg befragten Analysten stufen VW als Kauf ein. Für sieben Experten ist der DAX-Wert eine Haltposition, zwei raten zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel bis Dezember 2024 liegt bei 148,77 Euro und damit rund 35 Prozent über dem aktuellen Kurs.
Die UBS hatte die Einstufung für Volkswagen zuletzt auf "Sell" mit einem Kursziel von 100 Euro belassen. In einer Ergebnis-Hochrechnung (Ebit-Bridge) für den Autosektor der Jahre 2023 und 2024 hat Analyst Patrick Hummeler seine vorsichtige Prognose der globalen Absatzvolumina und seine negative Einschätzung des Preis-Mix berücksichtigt, Wachsende Preisnachlässe und schrumpfende Auftragsbücher seien in der EU und den USA bereits Realität. Für die Hersteller außer Porsche AG erwartet er einen Ebit-Rückgang von 20 bis 25 Prozent im Jahresvergleich. Für die Zulieferer rechnet der Experte mit einem stagnierenden Trend. Nur die Reifenhersteller dürften von einem gesunden Nachfrage- und Nettopreisumfeld profitieren, was zu einem Ebit-Wachstum von 9 Prozent führen sollte, so Hummel.
Bernstein stuft weiter auf "Market-Perform" mit einem Kursziel von 124 Euro. Die Bilanzen europäischer Autobauer seien in robuster Verfassung, schrieb Analyst Daniel Roeska in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Angesichts hoher Barmittelvorräte fordert er Finanzchefs dazu auf, das Geld nicht zu horten und Aktionäre bei der Kapitalverteilung stärker zu berücksichtigen. Damit hätten sie eine echte Chance, die Bewertungen zu erhöhen.
Das macht die VW-Vz.-Aktie
Volkswagen Vorzüge steigen am Mittwochvormittag um 2,6 Prozent 111,36 Euro – Top-Wert im DAX. Die Jahresperformance beträgt minus acht Prozent.
(mit Material von dpa-AFX).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..