Die Vonovia-Aktie setzt ihren starken Run am Dienstag fort. Vonovia-CEO Rolf Buch gab bekannt, den Schuldenabbau durch weitere Portfolioverkäufe im nächsten Jahr vorantreiben zu wollen. Goldman Sachs sieht in dem Immobilientitel viel Potenzial, kürzte das Kursziel jedoch leicht.
Laut eines am Dienstag veröffentlichten Bloomberg-Interviews hat Vonovia-CEO Rolf Buch verkündet, im Jahr 2024 Immobilien im Wert von drei Milliarden Euro zu verkaufen, um sein Schuldenprofil zu verbessern. Buch hat hierbei einen Fokus auf Gewerbeimmobilien und Pflegeheime gelegt. Er gab bekannt, dass speziell erworbene Objekte nach der Übernahme von Deutsche Wohnen für den Verkauf vorgesehen sind.
Vonovia plant außerdem, den Wohnungsverkauf zu stoppen, sobald sich die Marktbedingungen stabilisiert haben: "In dem Moment, in dem wir gesichert wissen, dass die Talsohle sehr nah ist, werden wir aufhören zu verkaufen", so Buch. Eine bedeutende Herausforderung für Vonovia besteht in der Rückzahlung von Krediten und Anleihen von 4,5 Milliarden Euro im Jahr 2025. Hierbei fokussiert sich das Unternehmen darauf, besicherte Schulden zu refinanzieren und unbesicherte durch Verkäufe zu begleichen. Es wird angestrebt, alle unbesicherten Darlehen bis zum ersten Quartal 2025 abzusichern. Bereits im Jahr 2023 konnte Vonovia Immobilien im Wert von 3,7 Milliarden Euro veräußern, wobei auch Verkäufe unter Buchwert stattfanden.
Goldman Sachs bleibt bullish
Goldman Sachs sieht im europäischen Immobiliensektor gute Investitionsmöglichkeiten. Insbesondere wird hier Vonovia hervorgehoben, die einen Platz auf der "European Directors’ Cut Conviction List" für besonders aussichtsreiche Aktien innehaben.
Während Goldman Sachs das Kursziel für Vonovia leicht von 36,70 Euro auf 36,40 Euro reduzierte, bleibt die Empfehlung der Aktie auf "Buy". Die Zinsaussichten führen nach Einschätzung von Analyst Jonathan Kownator zu niedrigeren Kapitalkosten und somit zu einer Erhöhung der Kursziele um durchschnittlich acht Prozent.
Starker Aufschwung bei Immobilienaktien
Die europäische Immobilienbranche zeigt eine starke Performance mit einem Zuwachs von sieben Prozent seit Jahresbeginn, eine deutliche Wende gegenüber dem 15-prozentigen Defizit vom Oktober 2023. Diese Entwicklung wird auch durch die Aussicht auf eine möglicherweise entspanntere Zinspolitik in Europa begünstigt. Nachdem die hohen Zinsen von den Zentralbanken eingeführt wurden und der Sektor darunter litt, könnten laut Goldman Sachs-Analyst Jonathan Kownator ab dem zweiten Quartal Zinssenkungen bevorstehen, welche weiterhin positiv für die Immobilienunternehmen sein dürften.
Das macht die Vonovia-Aktie:
Die Vonovia-Aktie steigt am Dienstag um 2,7 Prozent. Der Immobilienwert bleibt gefragt und setzt seinen starken Lauf fort (mit Material von dpa-AFX).