Noch 16 volle Handelstage, dann ist das Börsenjahr 2023 Geschichte. Diese DAX-Werte haben bisher geglänzt, hier lief es nicht so rund:
Top 3
1. SAP (+54,4%)
Das Cloudgeschäft boomt. Bis spätestens 19. Februar 2024 will der DAX-Konzern nun bis zu 1,25 Milliarden Euro für den Rückkauf eigener Aktien ausgeben. Am Montag haben die Anteilsscheine des Walldorfer Softwarekonzerns bei einem Kurs von 147,36 Euro das Allzeithoch erreicht. Mit angestrebten Cloud-Erlösen in Höhe von 22 Milliarden Euro im Jahr 2025 dürfte es so weiter gehen. Mithilfe von neuen KI-Technologien will SAP zudem den adressierbaren Markt bis 2028 auf eine Billion Dollar verdoppeln und sieht bei einer gelungenen KI-Integration auch Preiserhöhungen von bis zu 30 Prozent als gerechtfertigt an.
2. Adidas (+53,3%)
Der Turnaround läuft auf Hochtouren. Adidas-CEO Bjørn Gulden hat die Herzogenauracher wieder fit gemacht und aus dem angeschlagenen Sportartikelhersteller den zweitgrößten DAX-Gewinner 2023 gemacht. Guldens Vorgänger Kasper Rorsted war mit seiner Online-First-Strategie gescheitert, die Lagerbestände explodierten. Unter Gulden stieg die Effizienz. Zudem hat Adidas seine Marktanteile in China zurückgewonnen und ist mit Messi in den USA gut positioniert. Am Montag notierte der DAX-Titel bei 196,12 Euro und damit auf dem höchsten Stand seit anderthalb Jahren.
3. Heidelberg Materials (+46,7%)
Bisher war 2023 ein spitzen Jahr für den deutschen Baustoffkonzern. Die Heidelberger profitierten von Kosteneinsparungen und den gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise durch die boomende Baubranche. Das Unternehmen erwartet bis zum Jahresende in fast allen Kernmärkten eine Fortsetzung der positiven Entwicklung der vergangenen Monate. 2023 peilt der Baustoffkonzern nach einem überraschend profitablen Sommerquartal einen um Sonderposten bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von 2,85 bis 3,00 Milliarden Euro an. Erst im Juli hatte das Management seine Prognose auf 2,7 bis 2,9 Milliarden angehoben. An seiner Umsatzprognose hält der Konzern unterdessen fest: Der Erlös soll auf vergleichbarer Basis weiter moderat steigen. 2022 hatte der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern knapp 2,5 Milliarden betragen und der Umsatz gut 21 Milliarden Euro.
3 Flops
1. Siemens Energy (-35,7%)
Die Aussichten auf ein staatliches Rettungspaket haben den Anlegern so gar nicht geschmeckt: Vom Jahreshoch im Mai verlor die Siemens-Tochter mehr als 70 Prozent. Der Schock scheint jedoch zunehmend verdaut: Seit dem Tief im Oktober beträgt die Performance plus 64 Prozent. Die Krise rund um Siemens Gamesa ist jedoch nach wie vor nicht beigelegt.
2. Bayer (-33,5%)
Zwei Hiobsbotschaften: Erneute Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA sowie der Studienabbruch beim Hoffnungsträger Asundexian ließen Bayer-Papiere auf den tiefsten Stand seit 2006 crashen. Mittlerweile könnte allerdings bereits viel Negatives eingepreist sein. Eine mögliche Aufspaltung könnte neues Potenzial eröffnen. Nun hängt es am CEO Bill Anderson im kommenden Jahr eine neue überzeugende Strategie zu präsentieren.
3. Zalando (-32,8%)
Die anhaltend schwache Nachfrage nach Kleidungsstücken hat den Online-Händler erneut zur Anpassung seiner Jahresziele genötigt. So dürften die für die Branche wichtigen Indikatoren Umsatz und Bruttowarenvolumen für das laufende Jahr schlechter ausfallen als bisher erwartet. Die Aktie notiert aktuell mehr als 50 Prozent unter ihrem Jahreshoch aus dem Februar.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.