Das Vergabeverfahren für ein bedeutendes Power-to-X-Projekt in Dänemark hat eine unerwartete Wende verzeichnet, nachdem Plug Power ein peinlicher Fehler unterlaufen ist. Während der US-Brennstoffzellenhersteller damit aus dem Rennen um das Projekt fliegt, hat die Nel-Beteiligung Everfuel Grund zur Freude.
Das amerikanische Unternehmen Plug Power wurde aus dem Vergabeverfahren für den Bau der Power-to-X-Anlage (PtX) in Holstebro, Dänemark, ausgeschlossen, nachdem es die erforderliche Bankgarantie nicht vorweisen konnte. Diese Entwicklung wurde vom dänischen Energieministerium bestätigt, obwohl Plug Power ursprünglich staatliche Betriebsunterstützung in Höhe von 108 Millionen Dänische Kronen zugesichert bekommen hatte. Die dänische Energieagentur (DEA) hat mittlerweile Everfuel und dessen Projekt HyproDenmark/Everfuel für die freiwerdenden Mittel ausgewählt, wodurch die Unterstützung auf 211 Millionen Dänische Kronen erhöht wurde.
Plug-Power-Aus hat Folgen für Kapazitäten
Infolge des Rauswurfs von Plug Power aus dem Projekt wurde zudem die Gesamtkapazität der Elektrolyseprojekte von geplanten 280 MW auf 180 MW über fünf Projekte reduziert. Neben Everfuel sind auch European Energy (mit drei Projekten) und Electrochaea an der Umsetzung beteiligt. Trotz des verminderten Gesamtumfangs bleibt der Zeitplan für den Abschluss der Verträge und den Betriebsbeginn der Anlagen seitens der DEA unverändert. Es wurde eine zehntägige Stillhaltefrist eingeleitet, in der keine Beschwerden eingingen.
Die Ausschreibung, die im April begann und bis September 2023 lief, ist Teil des dänischen Ziels, bis 2030 eine Elektrolysekapazität von vier bis sechs GW zu erreichen. Dies soll durch die Nutzung von Offshore-Windressourcen erfolgen und trägt zur Erreichung der nationalen Klimaziele bei sowie zur Stärkung der Energieunabhängigkeit des Landes. Der Tender zielte darauf ab, staatliche Unterstützung für die PtX-Projekte zur Produktion von grünem Wasserstoff in Höhe von insgesamt 1,25 Milliarden Dänische Krone bereitzustellen.
Das macht die Plug-Power-Aktie
Für die Plug-Power-Aktie geht es aufgrund der schlechten Nachricht im vorbörslichen US-Handel am Dienstag um rund 1,8 Prozent nach unten. Damit dürfte die Aktie im regulären Handel weiter unter Druck stehen. Es gilt, einen Fall unter das November-Tief bei 3,22 Dollar zu vermeiden.