Die Europäische Kommission hat am Donnerstag das umstrittene Herbizid Glyphosat für zehn weitere Jahre in der EU zugelassen, trotz fehlender Zustimmung von einzelner EU-Staaten. Zudem hat ein US-Gericht einem anderen Fall, der nichts mit der Causa Glpyhosat zu tun hat, ein für Bayer positives Urteil gefällt. Für die Bayer-Aktie geht es daher am Freitag leicht aufwärts.

In Deutschland hat die Verlängerung der Zulassung für Glpyhosat zu Spannungen zwischen den Koalitionsparteien geführt. Die Grünen plädieren für ein Verbot gemäß Koalitionsvertrag bis Ende 2023, während sich die FDP uneinsichtig zeigt und durch ihre Enthaltung dafür sorgte, dass Deutschland bei der EU-Abstimmung nicht zur Mehrheitsfindung beitragen konnte.

Trotz fehlender Zustimmung einiger EU-Staaten, wie Deutschland, hat die Europäische Kommission derweil am Donnerstag die Zulassung für das umstrittene Herbizid Glyphosat um zehn Jahre verlängert. Um mögliche Risiken zu minimieren, wurden allerdings spezifische Restriktionen wie ein Einsatzverbot als Trocknungsmittel vor der Ernte eingeführt. Trotz der EU-Entscheidung können Mitgliedstaaten strengere Regulierungen im eigenen Land erlassen.

Gleichwohl ist die Zulassungsverlängerung von Glyphosat für Bayer als einen der Hauptproduzenten des Unkrautvernichters von hoher Relevanz. Börsianer beobachten die Entwicklungen rund um Glyphosat aufmerksam, da Änderungen bei der Nutzung von Glyphosat direkte Auswirkungen auf die Agrarbranche und Bayer haben könnten.

Erfolg vor Gericht

Einen separaten juristischen Erfolg erzielte Bayer in den USA, wo das Unternehmen für mutmaßlich mit Asbest verunreinigte Fußpflegeprodukte nicht haftbar gemacht werden kann. Diese Produkte der Marke Dr. Scholl’s wurden vor der Übernahme der Sparte von Merck & Co im Jahr 2014 durch Bayer vertrieben. Die Gerichtsentscheidung stützt sich auf eine klare Klausel im Kaufvertrag, die Merck als zuständig für Haftungsansprüche aus der Zeit vor dem Verkauf definiert.

Das macht die Bayer-Aktie 

Für die Bayer-Aktie ging es bereits im vorbörslichen Handel am Freitagmorgen mit einem Plus von rund 0,4 Prozent leicht nach oben. Im regulären Handel zog der Kurs zuletzt um rund 1,4 Prozent an. Nachdem die Aktie jüngst ein Mehrjahrestief bei 39,56 Euro markierte, stabilisiert sich der Aktienkurs damit weiterhin oberhalb der 40-Euro-Marke (mit Material von dpa-AFX).

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.