Der Wasserstoffsektor hat am Freitag einen Rückschlag erlitten: Die schlechten Quartalszahlen des US-Konzerns Plug Power lassen den Aktienkurs um rund 40 Prozent fallen und reißen die Rivalen Nel und Ballard Power mit in die Tiefe. Die enttäuschenden Ergebnisse werfen Fragen auf über die finanzielle Stabilität und die Zukunftsaussichten der Unternehmen. Die Sorge um den Sektor wächst.
Plug Powers Quartalszahlen lagen weit unter den Erwartungen der Analysten, mit einem Umsatzanstieg von nur 5,4 Prozent auf 198,7 Millionen Dollar, während die Prognose bei 237,9 Millionen Dollar lag. Besonders besorgniserregend ist der Verlust pro Aktie von 0,47 Dollar, der deutlich höher ist als die erwarteten 0,31 Dollar. Dies ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass Plug Power mit enttäuschenden Zahlen zu kämpfen hat. Für die Plug-Power-Aktie, die schon am Nachmittag erheblich unter Verkaufsdruck stand, ging es letztlich um rund 40 Prozent nach unten.
Plug-Power-Crash belastet Wasserstoffsektor
Die Auswirkungen der schlechten Quartalszahlen von Plug Power sind auch bei anderen Unternehmen des Wasserstoffsektors spürbar. Die Nel-Aktie verlor zeitweise rund vier Prozent und verbuchte zum Handelsschluss ein Minus von rund drei Prozent. Damit nähert sich das Papier dem 52-Wochen-Tief bei 0,57 Euro. Im Laufe des Jahres hat die Nel-Aktie bereits 53 Prozent an Wert verloren. Diese anhaltenden Verluste könnten weitere Abwärtsbewegungen zur Folge haben. Für die Papiere von Ballard Power ging es am Freitag um vier Prozent nach unten. Seit Jahresbeginn hat der Kurs rund 30 Prozent eingebüßt. Auch die Bloom-Energy-Aktie, die am Vortag noch zweistellig zulegte, konnte sich dem Abwärtsdruck nicht entziehen und verlor rund 14 Prozent. Auf Jahressicht steht dadurch ein Verlust von rund der Hälfte zu Buche.
Wasserstoff-Aktien bleiben volatil
Der Wasserstoffsektor steht vor großen Herausforderungen, nachdem die schlechten Quartalszahlen von Plug Power zu erheblicher Unsicherheit geführt haben. In den kommenden Handelstagen ist mit hohen Ausschlägen in beide Richtungen zu rechnen. Übergeordnet bleibt 2023 damit vorerst ein Horrorbörsenjahr für Nel, Plug Power und Co.