Die neue B��rsenwoche verspricht einiges an Spannung. Anleger suchen weiter fieberhaft nach Hinweisen, welchen Zinskurs die US-Notenbank Fed in den kommenden Monaten einschlagen wird. Eine Chance auf eine Gegenbewegung besteht jedoch. Die Stimmung war zuletzt derart schlecht, dass sogar ein "Short Squeeze" denkbar wird. Der Wochenausblick.
Zum Ende der ersten Oktober-Woche hat sich der DAX am Freitag sp��rbar erholt. Der Arbeitsmarktbericht aus den USA tr��bte die Stimmung nur kurzzeitig. Der Leitindex schloss am Freitag letztlich gut ein Prozent im Plus bei 15.229 Punkten. Sein Wochenminus bel��uft sich dennoch auf ein Prozent. Zur 15.000-Punkte-Marke, die am Mittwoch zeitweise unterschritten wurde, baute sich das B��rsenbarometer wieder ein kleines Polster auf.
Zumal es im sp��ten Freitagshandel mit einer freundlichen Wall Street noch etwas weiter aufw��rts ging Richtung 15.300 Z��hler. Die Ereignisse in Israel mit der Bef��rchtung einer Ausweitung in der explosiven Region dr��cken die DAX-Indikation am Sonntag-Morgen allerdings wieder auf etwa 15.210 Punkte.
Charttechnisch betrachtet hat der DAX Erholungspotenzial bis etwa 15.500 Punkte. Richtig gut t��te dem Leitindex danach die ��berwindung von GD200 und GD50 (siehe Chart). Sollte es tats��chlich zu einer Art "Short Squeeze" kommen, bei dem Investoren in gro��em Stil Wetten auf fallende Kurse aufl��sen (m��ssen) und den DAX damit hochtreiben, st��nde einer Jahresschluss-Rally nichts mehr im Wege.
Herbstbelebung am deutschen Aktienmarkt h��ngt an US-Inflation
"An den Aktienm��rkten gilt der Oktober als Monat f��r positive Trendwenden", schrieb Analyst Christian Apelt von der Landesbank Hessen-Th��ringen (Helaba). Als ein m��glicher Grund daf��r wird genannt, dass die Risikobereitschaft professioneller Anleger nach dem Sommer wieder zunimmt ��� nicht zuletzt deshalb, weil sie f��rchten, eine m��gliche Jahresendrally zu verpassen.
In diesem Jahr k��nnte Apelt zufolge insbesondere die gegenw��rtige Nervosit��t unter den Anlegern die Basis f��r eine gr����ere Erholung legen, wenn besonders der Gegenwind vom Rentenmarkt nachlasse. Laut Helaba d��rfte der j��ngste Renditeanstieg bald sein Ende finden. In einem solchen Szenario st��nden die Chancen f��r Kursgewinne im Dax gut. Denn die Bewertung sei niedrig und die Wachstumsschw��che eingepreist. Zudem d��rften die Konjunkturerwartungen und die Anlegerstimmung ihren Tiefpunkt erreicht haben.
In dem nerv��sen Marktumfeld sieht Apelt in der neuen Woche vor allem die US-Inflationszahlen f��r September im Fokus, die am Donnerstag ver��ffentlicht werden. Negative ��berraschungen k��nnten dem Renditeanstieg neue Nahrung geben und so die Aktienm��rkte unter Druck setzen. Vermutlich aber werde die Teuerung sowohl in der Gesamtrate als auch in der Kerninflation geringf��gig nachlassen. Bei der Kerninflation werden die besonders schwankungsanf��lligen Preise f��r Energie und Lebensmittel nicht ber��cksichtigt.
Indizien f��r eine leichte Abschw��chung der Inflation d��rften Apelt zufolge bereits die zur Wochenmitte auf der Agenda stehenden US-Erzeugerpreise liefern. Der Experte verwies aber darauf, dass am Mittwoch auch das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank ver��ffentlicht wird. Dieses berge Unsicherheiten.
Aufwind bei Anleihe-Renditen d��rfte allm��hlich nachlassen
F��r weitere Unruhe k��nnten am Donnerstag Daten vom US-Arbeitsmarkt sorgen. Wenn diese wie zuletzt robust ausfallen, steigt die Gefahr weiterer deutlicher Lohnerh��hungen, was mit einem zus��tzlichen Inflationspotenzial und damit mit steigenden Kapitalmarktzinsen einhergeht.
Gleichwohl blicken die Experten der DekaBank ebenfalls recht optimistisch in die Zukunft. In den USA liegt die Rendite 30-j��hriger Staatsanleihen zwar bei fast f��nf Prozent. Damit w��rden Anleihen als Alternative zu Aktien immer attraktiver. Mit Blick auf sinkende Inflationszahlen sollte aber der Aufwind bei den Anleiherenditen nicht lange anhalten. Dies k��nnte an den Aktienm��rkten schnell wieder zu einer Erholung der Kurse f��hren.
Nach Auffassung der DZ Bank ist der DAX mittlerweile zu einem echten Krisen-Schn��ppchen geworden: "Das Kurs-Gewinn-Verh��ltnis ist auf ein Niveau gerutscht, das zuvor nur w��hrend echter ��konomischer Krisenphasen zu beobachten war und bietet somit eine niedrige Basis zum Aufbau von Positionen." Die Erwartungen an die anstehende Berichtssaison zum dritten Quartal 2023 erachten die Experten als konservativ und sehen positives ��berraschungspotenzial, das eine deutliche Kurserholung ausl��sen k��nnte.
Erste Quartalszahlen aus den USA
In der neuen Woche legen nur wenige Unternehmen Gesch��ftszahlen vor. Traditionell zu den ersten Unternehmen der Berichtssaison z��hlt der Biosprit-Hersteller CropEnergies, der am Mittwoch Halbjahreszahlen pr��sentiert. Am Donnerstag folgt dann die Mutter S��dzucker. Am Dienstag berichtet About You von seinem zweiten Gesch��ftsquartal.
Gleich am Montag wird eine ��nderung im SDAX wirksam: Nach der ��bernahme des Software-Anbieters SUSE durch den Finanzinvestor EQT wird dessen Aktie erwartungsgem���� aus dem Kleinwerte-Index entfernt. Durch den Kauf ist der Streubesitz unter zehn Prozent gesunken, somit ist die Voraussetzung f��r die Notierung im SDAX nicht mehr erf��llt. Der Abf��llanlagen-Hersteller Krones kehrt in den SDAX zur��ck.
Am Freitag richten sich die Blicke auf die Kurse der im DAX vertretenen Finanzwerte Deutsche Bank und Commerzbank. Sie k��nnten beeinflusst werden von den Q3-Zahlen der US-Banken JPMorgan, Wells Fargo und der Citigroup. (Mit Material von dpa-AFX)
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