Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und den folgenden Sanktionen des Westens ist der Handel mit Russland-Aktien wie Gazprom oder Norilsk Nickel nicht mehr m��glich. Wer die sogenannten ADRs noch in seinem Depot hat, dem droht ein Totalverlust. Um noch eine Chance zu haben, sein Geld zu retten, muss man jetzt schnell sein.
Die ADRs wurden vor Beginn des Kriegs von US-Banken stellvertretend f��r russische Aktien ausgegeben. Daf��r verpflichteten diese sich, dass sie die entsprechende Anzahl an Originalaktien verwahren. Allerdings wurde dieses lange Zeit ��bliche Verfahren nach Kriegsbeginn beendet. Um einen Zwangsverkauf zu verhindern, m��ssen westliche Anleger die ADRs in echte Stammaktien umwandeln.
Das war zun��chst lange nicht m��glich, hat sich inzwischen aber ge��ndert, doch die Zeit dr��ngt. Grunds��tzlich sind drei wichtige Schritte zu beachten, um noch eine Chance auf sein Geld zu haben.
Zun��chst einmal muss die Bundesbank den Umtausch der ADRs in Aktien genehmigen. Ohne Genehmigung wird kein Broker riskieren, die Sanktionen zu umgehen. Doch die Frist f��r einen entsprechenden Antrag, der online bei der Bundesbank einsendbar ist, l��uft bereits am kommenden Montag, den 25. September, ab. Wer einen Antrag stellt, der kann bis zum 25. Dezember mit einer R��ckmeldung rechnen. Wer diese Frist verpasst, f��r den bleibt unklar, ob es ��berhaupt noch eine M��glichkeit zur Wandlung gibt.
Um die ADRs zu wandeln, ben��tigen Anleger im Anschluss ein Konto und Depot in Russland. Angesichts der geopolitischen Situation gestaltet sich dies durchaus als schwierig. Anleger sollten deshalb angesichts des hohen Aufwands im zweiten Schritt einen Experten respektive Anwalt konsultieren. Eine spezialisierte Anwaltskanzlei ist etwa die Kanzlei Goldenstein. Klar ist: Es muss sowohl ein Fixbetrag als auch eine anteilige Zahlung je nach Depotgr����e gezahlt werden. F��r Anleger, die nur kleinere Betr��ge ��� etwa unterhalb von 10.000 Euro ��� investiert haben, lohnt sich das kaum.
Sinnvoll w��re es sicherlich, die Kanzlei bereits vor dem Antrag an die Bundesbank zu kontaktieren, um sich bereits hier Beratung zu holen. Allerdings k��nnte dies angesichts des Zeitdrucks etwas problematisch werden.
Der dritte Schritt w��re dann die Er��ffnung des Depots in Russland etwa bei der Gazprom Bank. Dies wird einige Wochen in Anspruch nehmen. Sind die ADRs allerdings dann entsprechend umgewandelt, kann man etwa das Geld f��r die zuletzt entgangenen Dividenden einfordern, welches dann auf das russische Konto flie��t. Das gro��e Aber: Zugriff auf Aktien und Konto haben Anleger angesichts der Sanktionen auch dann nicht. Ob und wann sich daran etwas ��ndert, ist derzeit v��llig unklar.