Von Josh Nathan-Kazis
Barron’s
Übersetzung: Laura Markus
Viele Anleger haben dieses Jahr auf große Pharmakonzerne gesetzt, um sich vor einer drohenden Rezession zu schützen. Jetzt steht die Börse vor einem weiteren unsicheren Jahr. Large-Cap-Aktien aus dem Gesundheitswesen bleiben daher auch 2023 eine attraktive defensive Anlage. Welche 5 Healthcare-Aktien dabei die beste Wahl sind, verrät Ihnen Barron’s.
Der Health-Care-Select-Sector-SDPR-Fonds, der den Gesundheitssektor abbildet, verlor 2022 bis zum Börsenschluss am Dienstag 4,6 Prozent. Damit entwickelte er sich besser als der S&P 500, der rund 20 Prozent einbüßte.
Die größten Gesundheitsaktien im S&P 500 lagen Ende Dezember im Jahresvergleich im Plus: Bis zum Börsenschluss am Dienstag stieg UnitedHealth Group um 3,6 Prozent, Johnson & Johnson um 2,7 Prozent und Eli Lilly um 30 Prozent.
Da die Anleger 2023 auf ähnliche Werte setzen wollen, hat Barronʼs den XLV nach defensiven Gesundheitsaktien durchsucht, die Analysten zufolge noch Wachstumspotenzial haben.
Für dieses Screening wurden Aktien des Health-Care-Select-Sector-SPDR-Fonds mit einer Dividendenrendite von mindestens 2 Prozent untersucht, die mehr als 5 Prozent über dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten gehandelt werden. Alle Zahlen wurden von FactSet berechnet.
Die daraus resultierende Liste mit 5 Unternehmen aus dem Gesundheitswesen setzt sich größtenteils aus großen Pharmakonzernen zusammen, wobei es auch einige Überraschungskandidaten gibt.
Einer dieser Überraschungskandidaten ist Viatris. Das Unternehmen wurde 2020 aus dem Zusammenschluss des Generikaherstellers Mylan und einer Abteilung von Pfizer gegründet, die patentfreie Produkte verkaufte. Die Anleger waren bisher wenig begeistert von dem Unternehmen, und die Aktien von Viatris sind seit dem Zusammenschluss im November 2020 um rund 26 Prozent gesunken. Der S&P 500 ist in diesem Zeitraum um rund 5 Prozent gestiegen.
Heute sind einige Analysten jedoch ein wenig positiver gestimmt. Von den 13 Analysten, die Viatris beobachten, stufen 3 das Unternehmen mit „Buy“ oder „Overweight“ ein. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 12,80 Dollar und damit über dem jüngsten Kurs von 11 Dollar. Die Aktie hat eine relativ attraktive Dividendenrendite von 2,4 Prozent.
Ebenfalls auf der Liste steht CVS Health, das zuletzt rund 23 Prozent unter seinem durchschnittlichen Kursziel gehandelt wurde. Barronʼs hat in diesem Monat berichtet, dass die Aktie trotz der Zweifel an der Umsetzung des strategischen Plans weiterhin eine gute langfristige Anlage ist.
Weitere Unternehmen im Screening waren unter anderem der Pharmariese Bristol Myers Squibb, der kürzlich bei rund 73 Dollar gehandelt wurde. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt laut FactSet bei 80,17 Dollar, und die Dividendenrendite ist mit 3,2 Prozent die höchste der Gruppe.
Auch Johnson & Johnson hat es auf die Liste geschafft. Das Unternehmen wird im nächsten Jahr seinen Geschäftsbereich für Verbrauchergesundheit unter dem Namen Kenvue ausgliedern. Johnson & Johnson wurde kürzlich bei rund 176 Dollar gehandelt und lag damit knapp unter dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten von 185,35 Dollar.
Das letzte Unternehmen ist Pfizer. Es wurde kürzlich bei etwa 51 Dollar gehandelt und lag damit unter dem durchschnittlichen Kursziel von 55,18 Dollar. Die Aktie war in diesem Jahr nicht gerade eine beliebte defensive Anlage. Ihr Kurs ist um etwa 13 Prozent gesunken, da es Bedenken wegen der Patente gibt, die in den nächsten Jahren auslaufen. Eine Präsentation des Unternehmens in diesem Monat, in der dargelegt wurde, wie Pfizer seine Einnahmen trotz dieser Patentausläufe steigern wird, fand jedoch großen Anklang.