Von Angela Palumbo
Barron’s
Übersetzung: Laura Markus
Gilead Sciences hat seit Dienstag einen neuen Bullen. Laut JPMorgan-Analyst Chris Schott sind die Aktien des Biopharma-Unternehmens „auf dem derzeitigen Niveau deutlich unterbewertet“. Er hat die Gilead-Aktie von „Neutral“ auf „Overweight“ hochgestuft und sein 12-Monats-Kursziel von 72 auf 80 Dollar erhöht.
Schott begründete die Aufwertung damit, dass er Vertrauen in Gileads Zukunft in den Bereichen HIV und Onkologie hat.
„Auf dem aktuellen Niveau stützt allein Gileads HIV-Geschäft die gesamte Marktkapitalisierung der Aktie“, schrieb Schott. „Hinzu kommen ein Onkologie-Franchise, das unserer Prognose nach bis 2030 einen Umsatz von etwa 5 Milliarden Dollar erzielen wird, und ein potenzieller Anstieg der Lenacapavir-Schätzungen. Daher halten wir die Aktie auf dem aktuellen Niveau für deutlich unterbewertet.“
Lenacapavir ist ein Medikament von Gilead, das zur Behandlung von HIV eingesetzt wird. Das Unternehmen hat im Juni erneut einen Zulassungsantrag für Lenacapavir bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eingereicht. Im August hat die Europäische Kommission die Zulassung für das Medikament erteilt.
„Insgesamt erwarten wir für Gileads HIV-Geschäft bis Anfang 2030 eine [durchschnittliche jährliche Wachstumsrate] im niedrigen einstelligen Bereich“, so Schott.
Laut Schott ist das Onkologie-Portfolio des Unternehmens „noch nicht ausgereift, sollte aber in den kommenden Jahren zum Wachstum beitragen“.
Im August gab das Unternehmen bekannt, dass die allgemeine Überlebensrate von Patientinnen, die das Brustkrebsmedikament Trodelvy einnehmen, statistisch von Bedeutung ist. Dies ergab eine zweite Zwischenanalyse.
Die Gilead-Aktie stieg am Dienstag vorbörslich um 3,3 Prozent auf 64,39 Dollar. Zum Handelsstart am Dienstag ist die Aktie im Jahr 2022 bisher um 7,5 Prozent gefallen.