Von Avi Salzman
Barron’s
Übersetzung: Laura Markus
Der Benzinpreis fällt seit über 2 Monaten kontinuierlich und mit ihm die Kurse vieler Öl- und Gasaktien. Wer den Schwankungen der Benzinpreise jedoch nicht ausgesetzt sein will, kann ein Portfolio zusammenstellen, das weniger empfindlich auf Preisänderungen reagiert. Diese 4 Energie-Aktien eignen sich dafür besonders gut.
Barron’s hat nach Energie-Aktien im S&P 500 gesucht, die seit dem 14. Juni gestiegen sind. An diesem Tag erreichten die Benzinpreise in den USA laut AAA einen Höchststand von durchschnittlich 5,02 Dollar pro Gallone. Inzwischen ist der Benzinpreis auf 3,92 Dollar gefallen.
Der Handel an den Energiemärkten hat sich in diesem Jahr ungewöhnlich entwickelt. Die bisherige Beziehung zwischen Erdöl und Erdgas hat sich aufgelöst. Eine weltweite Erdgasknappheit hat den Preis für diesen Rohstoff auf den höchsten Stand seit über 10 Jahren ansteigen lassen. Und das, obwohl die Ölpreise wieder sinken. Generell haben Unternehmen, die auf die Förderung oder den Transport von Erdgas spezialisiert sind, besser abgeschnitten als solche, die sich auf Öl konzentrieren.
Seit dem Höchststand der Benzinpreise stehen Unternehmen, die weniger empfindlich auf die zugrundeliegenden Rohstoffpreise reagieren, besser da als solche, die stärker von den hohen Preisen abhängig sind.
Zu den Top Performern gehören vor allem Betreiber von Pipelines und anderen Energie-Infrastrukturen. Einige dieser Unternehmen verdienen ihr Geld durch längerfristige Verträge. Außerdem haben sie hohe Dividendenrenditen, was ihnen bei Kursschwankungen mehr Stabilität gibt. Zu diesen Unternehmen gehören Kinder Morgan, ONEOK und Williams Companies.
Laut einigen Analysten haben sie aufgrund ihrer stabilen Dividenden das Vertrauen der Anleger zurückgewonnen.
„In den letzten Quartalen hat der Midstream-Sektor erhebliche Fortschritte gemacht, indem er wieder steigende Ausschüttungen verzeichnen konnte“, schrieb Stacey Morris, Leiterin der Energieforschung bei VettaFi. „Unternehmen, die ihre Dividenden während der Volatilität des Energiemarktes und der pandemiebedingten Ungewissheit im Jahr 2020 gekürzt hatten, sind größtenteils wieder auf Wachstumskurs.“
Die hohe Nachfrage nach Erdgas kommt einigen Pipelinebetreibern eindeutig zugute. Alan Armstrong, CEO von Williams Companies, sagte beim letzten Earnings Call, dass er kaum Anzeichen für eine nachlassende Erdgasnachfrage sieht und dass Williams „von allen großen Midstream-Unternehmen am stärksten auf Erdgas fokussiert ist“.
„Dieser Anstieg der Nachfrage nimmt trotz höherer Erdgaspreise weiter zu. Das spricht für die nach wie vor unelastische Nachfrage nach Erdgas, sowohl in den USA als auch im Ausland. Außerdem ist Erdgas im Vergleich zu alternativen Brennstoffen immer noch sehr günstig“, sagte er.
Occidental Petroleum fördert sowohl Erdgas als auch Erdöl und ist ein Favorit von Warren Buffett. In den letzten Monaten hat er mehr Anteile gekauft, was dazu beigetragen haben könnte, dass die Aktie gestiegen ist. Berkshire Hathaway besitzt nun mehr als 20 Prozent von Occidental.